Der Fokus der Kooperation liegt auf der Förderung von Talenten – Sichtungstraining am 26. Mai in Eggenfelden
Seit Juli 2020 sind der SSV Eggenfelden und der SV Wacker Burghausen bereits Kooperationspartner. Als großes Ziel haben sich die beiden Vereine die gemeinsame Förderung von Talenten aus der Region auf die Fahne geschrieben, als man die Partnerschaft besiegelte. Zwei Jahre sind in dieser Kooperation nun bereits ins Land gegangen, in denen pandemiebedingt vor allem im Hintergrund viel miteinander erarbeitet wurde. Nun sollen die geplanten Maßnahmen auch endlich in die Tat umgesetzt werden. Los geht es damit bereits am 26. Mai, wenn der SV Wacker mit einem Sichtungstraining für die Jahrgänge 2007 bis 2011 zu Gast in Eggenfelden ist.
Eine Kooperation zwischen zwei Fußballvereinen funktioniert nur, wenn sie von beiden Seiten gelebt wird. Und das tut die Zusammenarbeit des SV Wacker Burghausen und des SSV Eggenfelden, auch wenn der Start pandemiebedingt durchaus ein leichterer hätte sein können. Der Schwerpunkt der Partnerschaft lag somit bisher hauptsächlich auf dem fachlichen Austausch zwischen den Verantwortlichen und Trainern der beiden Lager. So gewährte NLZ-Leiter Gerry Straßhofer dem SSV beispielsweise einen tiefen Einblick in die Welt eines Nachwuchsleistungszentrums und der ehemalige NLZ-Leiter Mario Demmelhuber stellte den SSV-Trainern die Spielidee des SV Wacker im Detail vor. „Aus diesem Austausch konnten wir sehr viel für uns herausziehen, was wir in etwas vereinfachter Form auch super bei uns anwenden können, um die Struktur, die Spieler und die Mannschaften weiterzuentwickeln“, sagt der SSV-Jugendkoordinator Andreas Gfirtner.
Neben diesem intensiven Ideen- und Gedankenaustausch soll nun künftig auch endlich das rollende Leder mehr im Fokus stehen. Gemeinsame Trainingseinheiten, Vorbereitungsspiele und Turniere stehen auf der Agenda der Zusammenarbeit. Am 26. Mai steht auch bereits der erste „aktive“ Termin an und der hat es gleich in sich. Der SV Wacker Burghausen veranstaltet nämlich einen Talentsichtungstag auf dem Gelände des SSV Eggenfelden. Von 10:00 bis 12:00 Uhr können hier interessierte Spieler aus den Jahrgängen 2007 bis 2011 an einem Training der Wacker-Nachwuchstrainer teilnehmen und auf sich aufmerksam machen. Interessierte Spieler können sich unter wacker1930.de/sichtungstag-eggenfelden für dieses Sichtungstraining anmelden.
Das Ziel die jungen Fußballer aus der Region optimal auszubilden und zu fördern geht nur mit einer einheitlichen Herangehensweise. „Die Gespräche liefen von Anfang an sehr offen und konstruktiv, wodurch wir gemeinsam klare inhaltliche Ziele und dafür erforderliche Maßnahmen definieren konnten“, sagt Alexander Köberl, der sportlich Verantwortliche des SSV Eggenfelden. „Wir wollen mit Hilfe von einheitlichen Trainingsformen und einer gemeinsamen Spielphilosophie gewisse Parallelen zwischen den Vereinen schaffen, damit ein Spieler, der den Schritt von Eggenfelden nach Burghausen macht, sich schnellstmöglich in seinem neuen Umfeld eingewöhnen kann“.
Genau diesen Schritt haben zuletzt zwei Eggenfeldener bereits gemacht. Zum einen konnte der damalige U13-Stürmer Marlon Koppetsch mit seinen guten Leistungen im SSV-Dress auf sich aufmerksam machen, weshalb er seit Sommer 2021 in Burghausen auf Torejagd geht. Zum anderen hat Coach Andreas Legler den Sprung ins Burghauser NLZ geschafft. Ebenfalls von der U13 des SSV ging es für das Trainertalent zur U16 des SV Wacker, wo Legler nun den Posten des Cheftrainers bekleidet. Der SSV kann also sowohl für Talente, als auch für Trainer ein guter Zwischenschritt in Richtung Nachwuchsleistungszentrum sein. Anderenfalls stellt der Verein aber auch eine sehr gute Option mit top Rahmenbedingungen dar, wenn man aufgrund von Schule, Ausbildung oder Beruf einen Schritt zurück machen will. Das große Plus für die Spieler ist dabei: durch den regelmäßigen Austausch der beiden Vereine sind sie nach wie vor im Fokus des SV Wacker.
Auch den Weg von Burghausen nach Eggenfelden haben in jüngster Vergangenheit schon mehrere Talente eingeschlagen. Zur kommenden Saison schließt sich das Torhütertalent Marius Koskowski (zuletzt U19 SV Wacker) dem SSV an. Offensivspieler Eron Shabija (SVW U17), der aus der SSV-Jugend entstammt, tat dies schon im Winter. Und bereits im Sommer 2021 wechselte Abwehrass Manasse Francisco von der Salzach an die Birkenallee, wo er sich mittlerweile als zweikampfstarker Außenverteidiger in der Landesliga-Elf des SSV einen festen Platz erarbeitet hat.
„Wir wollen gemeinsam mit Wacker Burghausen eine gute Basis schaffen, damit Talente aus dem Rottal bereits in jungen Jahren bestmöglich gefördert werden. Wenn am Ende der ein oder andere den Sprung ins Nachwuchsleistungszentrum schafft oder vielleicht auch später wieder zu uns zurückkehrt, dann haben wir vieles richtig gemacht“, so Gfirtner. Um diese Ziele zu erreichen bündeln die beiden Vereine also auch in Zukunft ihre Kräfte und beschreiten den Weg mit einer einheitlichen Marschroute und einem klar definierten Ausbildungskonzept. „Am Ende des Tages ist es wichtig, dass die Spieler die bestmögliche Ausbildung bekommen. Daher werden wir auch nie einem Spieler im Weg stehen, der die Möglichkeit hat in das NLZ zu wechseln. Andererseits tun aber auch wir alles dafür, dass die Trainingsmöglichkeiten in Eggenfelden so gut wie möglich sind, um den Talenten beim SSV die optimale Förderung zu garantieren“, so Alexander Köberl.
Für dieses Vorhaben spielt für den SSV Eggenfelden das Knowhow des SV Wacker natürlich eine große Rolle, welches sich der Verein für die Weiterentwicklung des Nachwuchsbereiches zu Nutze machen kann. Aber auch der SV Wacker sieht große Vorteile in der Partnerschaft, wie der Geschäftsführer Andreas Huber wissen lässt: „Die Kooperation mit dem SSV Eggenfelden ist ideal für uns. Wir haben mit dem SV Kirchanschöring und eben dem SSV je einen starken Partner in Oberbayern sowie in Niederbayern.Für uns stellen diese Vereine somit auch eine super Plattform für Spieler dar, die den Sprung in die Regionalliga nicht sofort schaffen. Da der SSV Eggenfelden top strukturiert ist und sehr professionell und zukunftsorientiert arbeitet, können wir den Talenten aus dem Rottal somit gemeinsam eine gute Ausbildung anbieten. Je besser die Talentförderung in der Region ist, umso mehr profitieren wir alle davon. Auch wenn die vergangenen eineinhalb Jahre mehr im Hintergrund gearbeitet wurde, sind wir bereits viele wichtige Schritte gegangen. Jetzt geht es allerdings so richtig los und wir
können die geplanten Maßnahmen auch endlich in die Tat umsetzen.“
Damit künftig die sportliche Kluft zwischen den beiden Vereinen nicht zu weit auseinandergeht, versucht der SSV in naher Zukunft mit der einen oder anderen Jugendmannschaft in die Bezirksoberliga aufzusteigen. Am besten sieht es derzeit bei der U19 aus, die in der BOL-Qualirunde aktuell den dritten Platz belegt. „Es ist leider noch nicht klar, ob es drei oder vier BOL-Aufsteiger gibt. Wir sind aber guter Dinge, dass wir den dritten Platz verteidigen und somit mit der U19 schon dieses Jahr ein großes Ziel in unserer Entwicklung erreichen können“, so Gfirtner. Damit könnte der SSV auch einen wichtigen Schritt für sein übergeordneten Ziel gehen: eine Plattform für das optimale Fördern von Talenten aus der Region zu sein.