Respekt vor Xaver Gfirtner: als Vorsitzender des SSV Eggenfelden hat er die – wegen der Pandemie-Zwangspause um zwei Jahre verschobenen – Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag des Vereins maßgeblich mit organisiert, als Diakon gelang es ihm tatsächlich, in hochsommerlicher Hitze einen kurzweiligen Festgottesdienst im SSV-Stadion an der Birkenallee zu feiern. Gekommen waren fast alle Aktiven des Vereins, viele ehemalige Spieler, dazu Stadträte und Fans, die ganz einfach stolz sind auf „ihren“ Verein.Und Gfirtner gelang es einmal mehr, sogar für diesen Anlass eine passende Bibelstelle zu finden: er zitierte aus einem der Paulus-Briefe: der weitgereiste Glaubensmann hatte auch die Sportler in den griechischen Stadien gesehen und schrieb deshalb, dass zwar alle laufen, alle ihr Bestes geben, „aber am Ende kann doch nur einer den Sieg erringen“. Paulus sei, so Diakon Gfirtner, einer der „Co-Trainer“ von Jesus Christus, ein „Taktgeber“, der guten Rat bereit hatte: das „schneller, höher, weiter“, das als Maxime im Sport gilt, habe er durch „langsamer, tiefer, näher“ ersetzt. Und Gfirtner übertrug dies auf den Fußballverein: „Ws geht immer weiter, auch nach Niederlagen, gerade dann, denn dann brachen wir die Gemeinschaft, die uns auch dan zusammenschweißt, wenn es mit einem Sieg nicht geklappt hat“.
In den Fürbitten dankte Gfirtner für die vielen Gemeinschaften, die in den 100 Jahren des Bestehens des SSV Eggenfelden entstehen konnte, er erinnerte auch an diejenigen, die verstorben sind und die dennoch immer noch Teil der SSV-Gemeinschaft wären.
Ein besonderer Höhepunkt des Gottesdienstes war die Weihe der restaurierten Standarte des SSV Eggenfelden: „wie neu“ sieht sie jetzt aus und sie erhielt den Segen des Diakons als Zeichen des Zusammenhalts und der Zukunft des Vereins. Als Zeichen dieser Zukunft hatten drei Mitglieder der E-Jugend die Standarte feierlich zum Altar getragen, der im „heiligen Rasen“ des SSV aufgebaut worden war.
Für die musikalische Begleitung des Gottesdienstes sorgten Andrea und Robert Gabriel mit schönen Liedern – besonders ergreifen am Ende das berühmte „Imagine“ von John Lennon, die Gabriels hatten ihr extra noch eine Strophe für den Jubbiläumsverein gedichtet: „Alle halten zusammen, wir sind ein Team“ beschrieben sie den SSV darin.Und dass sie da gar nicht falsch liegen, war schon zu Beginn des Gottesdienstes deutlich geworden: als Xaver Gfirtner die jungen Besucherinnen und Besucher darum bat, die Tribünenplätze im Schatten für die Seniorinnen und Senioren freizumachen, erhoben sich die Spieler in ihren roten Dressen wie bei einer „Laola“-Welle und räumten sofort ihre Plätze – gemeinsam, wie es üblich ist beim SSV.