Kirchheimer SC – SSV Eggenfelden 22.04.2022

Vorbericht

Men on a M4ssi0n!

Der enorm wichtige Heimdreier gegen die Freisinger Landesligadinos wurde gefeiert, ausgekatert und aus den Köpfen verdrängt, denn am morgigen Freitag hat der SSV um den Blade Runner Paul Angermeier die Gelegenheit, den Erfolg mit einem weiteren Dreier beim Kirchheimer SC zu vergolden und die 40-Punkte-Marke zu knacken. Dass diese bereits zum Klassenerhalt reichen, glaubt der Sportliche Leiter Joe Stinglhammer nicht: “Wir werden bis zum letzten Spieltag alles geben müssen, um die Klasse zu halten. Die Liga ist viel zu ausgeglichen, um sich nur einen Moment ausruhen zu können.” Dass ein Auswärtssieg im Münchner Osten ein wenig Druck aus dem Kessel nehmen würde, leugnet jedoch auch er nicht. “Zumal wir in der nächsten Woche zwei Spiele gegen Top-Teams bestreiten müssen, müssen wir gegen einen direkten Konkurrenten alles in die Waagschale werfen.” Mindestens der obligatorische Auswärtspunkt soll es sein gegen die Truppe von Spielertrainer Steven Toy, die sich nach einer schwachen Hinrunde nun stetig an die Nichtabstiegsplätze herangepirscht hat und mit nur noch drei Zählern Rückstand zum rettenden Ufer entfernt auf Rang 16 liegt.
Anpfiff ist um 20:00 Uhr (Liveticker bei FuPa und BFV),
Abfahrt des kostenlosen Fanbusses ist um 17:00 Uhr in Eggenfelden.

Spielbericht

Angermeier in letzter Sekunde – SSV holt Punkt in Kirchheim
Eggenfelden ergattert nach einer 2:0-Führung einen glücklichen Punkt – Nachholspiel gegen Unterföhring am Dienstag.
Am Freitagabend war beim Gastspiel des SSV Eggenfelden in Kirchheim so einiges geboten: 90 intensive Minuten, sechs Tore, zwei gänzlich unterschiedliche Halbzeiten und ein Platzverweis für einen Trainer. Am Ende stand ein 3:3 auf der Anzeigetafel, auf das der SSV mit gemischten Gefühlen zurückblickt. Einerseits wurde eine 2:0-Führung verspielt, andererseits konnte man mit der letzten Aktion des Spiels ausgleichen und so einen wichtigen Punkt gegen einen direkten Konkurrenten ergattern.
Nach dem Dreier gegen die Eintracht aus Freising, schickt Coach Johannes Viehbeck im Spiel gegen den Kirchheimer SC die beiden Matchwinner aus der Vorwoche von Beginn an auf das Feld. Timo Schmidhuber und Maxi Grötzinger stehen somit anstelle von Raphael Schmidhuber und Johannes Rudlof in der Startelf und sollen in der Offensive für Furore sorgen. Die Ausrichtung des SSV ist im Vorfeld der Partie gegen die abstiegsgefährdeten Münchner klar: verlieren verboten.
Kirchheim ist sich der Wichtigkeit der Partie von der ersten Minute an bewusst und agiert sehr engagiert und druckvoll. Bereits in Minute zwei zieht Winterneuzugang Korbinian Vollmann eine Ecke von links direkt auf das Tor, Daniel Kerscher klärt jedoch in letzter Not. Weitere Standards, die allesamt von Ex-Profi Vollmann getreten werden, sorgen regelmäßig für mächtig Betrieb im SSV-Strafraum. Aus dem Spiel heraus agieren die Münchner hauptsächlich mit langen Bällen, die der SSV mit den beiden Abwehrkanten Thomas Wohlmannstetter und Daniel Kerscher aber weitestgehend gut im Griff hat.
Nachdem der SSV die anfängliche Druckphase der Hausherren schadlos übersteht, übernimmt man allmählich das Kommando und geht mit der ersten guten Gelegenheit direkt in Führung. Der erneut enorm aktive Manuel Schmidhuber erkämpft sich im Mittelfeld den Ball, Timo Schmidhuber reagiert am schnellsten und hebt den Ball über die Kette auf den einlaufenden Paul Angermeier. Dieser bleibt cool, umkurvt Torhüter Babic und vollendet zum 1:0 aus Eggenfeldener Sicht (20.).
Der SSV will direkt nachlegen, gewinnt im Zentrum viele Bälle und spielt konsequent nach vorne. Manuel Schmidhuber wird zunächst noch bei einer Direktabnahme geblockt und Daniel Kerscher setzt einen Kopfball knapp neben das Kirchheimer Gehäuse. In Minute 31 stellt der SSV aber schließlich auf 2:0: Nach einer Bräuhauser-Flanke lässt Maxi Grötzinger denn Ball sehenswert auf Timo Schmidhuber abtropfen, der zieht in den Sechzehner und wird von Zabolotnyi von den Beinen geholt. Kapitän Thomas Wohlmannstetter übernimmt die Verantwortung und verwandelt den fälligen Strafstoß eiskalt.
Eggenfelden hat die Partie nun gut im Griff und lässt Kirchheim im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit kaum Raum zur Entfaltung. Im zweiten Abschnitt ändert sich das Bild aber schlagartig. Kirchheim kommt mit einer enormen Wucht und körperlichen Präsenz aus der Kabine und setzt den SSV, angetrieben von ihren lautstarken Fans, sofort stark unter Druck. In dieser Phase kann sich Eggenfelden vor allem auf Abwehrrecke Daniel Kerscher verlassen, der sich bei den vielen hohen Bällen als Herr der Lüfte herauskristallisiert. In der 58. Spielminute ist es aber dann soweit und der Kirchheimer SC kann auf 2:1 verkürzen. Nach hartem Einsteigen im Zentrum bricht Kirchheim über die linke Seite durch. Die Hereingabe von Pfeiffer erreicht Korbinian Vollmann an der Strafraumgrenze, der nicht lange fackelt und die Kugel mit einer satten Direktabnahme ins linke Eck zimmert.
In den folgenden Minuten drückt Kirchheim immer mehr auf den Ausgleich und Eggenfelden kann offensiv kaum für Entlastung sorgen. Zuerst pariert Michael Pitscheneder zweimal hervorragend, bevor das Anrennen der Heimelf zehn Minuten vor Schluss schließlich belohnt wird. Nach einer sehenswerten Kombination im Mittelfeld wird erneut Vollmann freigespielt, der alleine dem SSV-Tor auftaucht und den Ball überlegt zum 2:2 in die Maschen hebt (80.).
Damit aber nicht genug, denn die Schlussphase hatte es nochmal richtig in sich. Zuerst hat der Gast aus Eggenfelden die große Chance auf die erneute Führung. Der kurz zuvor eingewechselte Simon Schie tanzt an der linken Grundlinie seinen Gegner aus und hebt den Ball in den Strafraum. Dort setzt Paul Angermeier zum Flugkopfball an, der jedoch über den Kasten von Babic geht. Im direkten Gegenzug dringt Kirchheim über rechts in den SSV-Sechzehner ein, Thomas Branco de Brito geht im Laufduell mit Philipp Bräuhauser zu Boden und SR Pfisterer zeigt zur Überraschung der Eggenfeldener auf den Punkt. SSV-Coach Johannes Viehbeck ist mit der zumindest fragwürdigen Entscheidung absolut nicht einverstanden, woraufhin er mit glatt Rot des Innenraums verwiesen wird. Korbinian Vollmann lässt sich von den turbulenten Szenen jedoch nicht beirren und verwandelt den Elfmeter eiskalt zur ersten Kirchheimer Führung des Abends (89.).
In den fünf Minuten Nachspielzeit versucht Kirchheim durch zahlreiche Wechsel wichtige Zeit von der Uhr zu nehmen, um so den Sieg zu sichern – hat diese Rechnung jedoch ohne Paul Angermeier gemacht. Nach einer Freistoßflanke aus dem Halbfeld von Tobias Huber kann Kirchheim den Ball nicht aus der Gefahrenzone befördern. Der mit nach vorne geeilte Keeper Michael Pitscheneder bringt den Ball so zum völlig freistehenden Paul Angermeier, der sich die Kugel zurechtlegen kann und diesen zum umjubelten Last-Minute-Ausgleich in die Maschen bugsiert.
Unterm Strich ein glücklicher Punkt für den Gast aus Eggenfelden, der vor allem in der zweiten Hälfte hauptsächlich mit Verteidigen beschäftigt war. Die Devise „verlieren verboten“ wurde aber erfüllt und der erkämpfte Punkt bringt den Rottalern deutlich mehr als den weiterhin auf dem Relegationsrang festsitzenden Kirchheimern.
Bereits am kommenden Dienstag steht um 18:30 Uhr im Stadion an der Birkenallee das Nachholspiel der Eggenfeldener gegen den topbesetzten Tabellenzweiten FC Unterföhring an. Im Spiel gegen die favorisierten Münchner hat der heimische SSV nichts zu verlieren und kann befreit aufspielen. Dass jedoch auch hier etwas drin ist hat am Freitag der TV Aiglsbach bewiesen, die den Unterföhringern einen Punkt abtrotzen konnten. Bei diesem Unterfangen wird jedoch SSV-Coach Johannes Viehbeck nicht an der Seitenlinie stehen können, der eine Sperre (Länge noch nicht bekannt) absitzen muss.
Johannes Viehbeck: „Wir wussten, dass ein schweres Auswärtsspiel gegen einen unangenehmen Gegner vor uns steht. Nachdem wir uns zu Beginn etwas an die Partie herangetastet haben, konnten wir nach einer guten Drangphase schnell auf 2:0 stellen. Das hat uns natürlich enorm in die Karten gespielt. Kirchheim hat im ersten Abschnitt hauptsächlich mit langen Diagonalbällen in die Tiefe agiert, was wir aber gut verteidigen konnten. Im zweiten Abschnitt musste Manuel Schmidhuber leider frühzeitig mit muskulären Problemen raus, der durch viele richtige Entscheidungen eine sehr wichtige Komponente in unserem Offensivspiel darstellte. Nach dem Anschlusstreffer nach einer guten Stunde haben wir dann keinen richtigen Zugriff mehr bekommen, Kirchheim hat das Spiel mehr und mehr an sich gezogen und schließlich auch gedreht. Was mich aber enorm freut ist, dass die Jungs bis zum Ende nicht aufgegeben sowie den absoluten Willen gezeigt haben und wir durch Paul Angermeier den Lucky Punch in allerletzter Sekunde setzen konnten.“
Die Statistik

SC Kirchheim: Babic, Maiberger, Branco de Brito (90. Kraus), Löns, Baitz, Zielke, Vollmann, Zabolotnyi, Pfeiffer (79. Younan), Özdemir (85. Ecker), Murga (90. Kaiser)
SSV Eggenfelden: Pitscheneder, Bräuhauser, Kerscher, Schmidhuber M. (57. Schmidhuber R.), Wohlmanstetter, Schmidhuber T. (86. Schie), Huber, Francisco, Angermeier, Grötzinger, Daffner
SR: Vinzenz Pfister, SV Oberbergkirchen – 100 Zuschauer
Tore: 0:1 Angermeier (20.), 0:2 Wohlmannstetter (31.), 1:2/2:2/3:2 Vollmann (58., 80., 89.), 3:3 Angermeier (95.)
Rot: Viehbeck (89./E)

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